Wo Alltag und Seele sich begegnen

Es gibt Tage, da braucht man keinen Rat, keine Lösung, kein grosses Gespräch.
Nur einen Raum, in dem man atmen darf.
Für mich war das immer die Küche.

Nicht die perfekte, glänzende Küche aus einem Magazin.
Sondern die echte. Mit Teetassen, die nicht zusammenpassen.
Mit Spuren von Mehl auf der Arbeitsfläche.
Mit diesem vertrauten Duft aus Wärme, Gewürz und Erinnerung.

Hier fällt der Druck ab.
Weil Kochen kein Müssen ist – sondern ein Tun, das entspannend wirkt.
Und zwar auf Körper, Geist und Seele.
Ich rühre, schneide, höre das leise Klopfen des Messers auf dem Holzbrett –
und merke, wie sich mein Herzschlag beruhigt.
Der Dampf steigt auf, und mit ihm der Tag, der zu laut war.

Die Küche ist mein stiller Zufluchtsort.
Hier bin ich nicht „funktional“.
Hier darf ich einfach Mensch sein –
mit leerem Kopf und vollen Sinnen.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl:
Wenn du die Hände in Teig tauchst,
den Duft von Zimt einatmest
oder das Blubbern des kochenden Wassers hörst –
und plötzlich bist du wieder da.
Ganz bei dir.

Manchmal steht in meiner Küche mehr als nur ein Topf auf dem Herd.
Da köchelt etwas Unsichtbares:
Geduld. Dankbarkeit. Ein kleines Stück Lebensfreude.
Und wenn ich dann später am Tisch sitze, die Tasse Tee in den Händen, denke ich:
So fühlt sich Dankbarkeit an.


Ein Moment nur für dich

Wenn du das nächste Mal in deiner Küche bist – halte kurz inne.
Wähle eine Zutat, die dich an etwas Schönes erinnert.
Vielleicht eine Scheibe Apfel, ein Stück Brot oder ein Löffel Honig.
Bereite sie langsam zu.
Achte auf den Duft, die Farbe, das Geräusch, wenn du sie schneidest oder bestreichst.
Und dann – koste sie – mit allen Sinnen.
Nicht, um satt zu werden, sondern um zu spüren, dass du hier bist.
Genau jetzt.

Mit herzlichen Grüssen aus der Küchenstories-Küche
Rahel

PS: Weitere Inspirationen findest du in der Rubrik https://www.kuechenstories.ch/kuechenrituale-genussmomente/